Donnerstag, 13. November 2014

Interstellar

Der Film wo nen Stück von ner Wolke abbricht, warum auch nicht?

Interstellar ist nicht so episch wie 2001: A Space Odysee ABER deutlich schaubarer...2001 ist so langsam, dass man ihn teilweise pausieren kann ohne es zu merken:
echt jetzt - wenn ein Raumschiff mit der Größe eines Staubkorns sich mit der Geschwindigkeit eines Gletschers über ein Standbild von Saturn vorbei quält, dann kann man mal getrost zwischendurch entspannt aufs Klo gehen und Tee aufsetzen ohne relevante Plottpunkte zu verpassen, .

Interstellar hat obiges Problem nicht, das hat Nolan aber nicht davon abgehalten sich ausgiebig bei 2001 zu bedienen (die Szene mit obigem Panorama wird eins zu eins übernommen, gekürzt um einen Kloausflug), das ist hübsch und offensichtlich genug um ehrlich zu sein.
Anders als 2001 passiert in Interstellar einiges - bla bla nicht bla bla blaa alles logisch und auch bei der Erzählgeschwindigkeit (blaaa!) bekommt man den Eindruck, dass Nolan da inzwischen sämtliche Freiheiten hat(bla bla!), was insofern nicht immer gut ist als das der Film einmal so dynamisch wie Inceptions sein will und nur um im nächsten Moment voll in den 2001 Modus zu wechseln, schlimm ist das nicht aber man merkt wie Nolan da zwei Welten vereinen will die nur bedingt zueinander passen.

Die Musik ist so spektakulär wie vorhersehbar - Hans Zimmer schläft zwischenzeitlich auf der Orgel ein, dass passt zwar immer ganz toll zu den Bildern (ehrlich!) aber nicht immer unbedingt dazu, dass da Leute im Film sprechen, man versteht das in einzelnen Szenen (vielleicht 2) nur noch najaaa - wenig, aber hey wer zur Hölle will Schauspieler reden hören?.

Grade zum Ende hin wird der Film dann etwas ...interessant. Es passieren sehr seltsame Dinge und man weiß nicht wirklich was man davon halten soll (Nolan versucht Emotionen in Filmen zu behandeln - er hatte schon bessere Ideen) - bis der Film ganz am Ende etwas in Hollywood Klischees abrutscht, das wirkt etwas wie das Kinoende von Butterfly Effect oder I am Legend ...ohne etwas verraten zu wollen aber es hätte einen einfacheren, eleganteren Weg gegeben alles abzuschließen, das wäre nicht unbedingt schöner gewesen aber nachvollziehbarer. Das klingt jetzt alles schlimm, ist es aber nicht wenn man sich einfach zurücklehnt, entspannt und dafür sorgt, dass das Popcorn leer wird (naja eigentlich ist das Ende wirklich nicht schlimm aber wenn man schon mal am Popcorn mampfen ist).

Insgesamt weit davon entfernt perfekt zu sein und nicht so sehr aus einem Guss wie zB Inception (der zwar auch seine kleinen Schwächen hat aber deutlich abgerundeter wirkt).
Im Kino sehen (wenigstens beim ersten Mal) - auf nem Laptopbildschirm hat man von dem Film mehr wenn man die ganze (nicht nur die halbe) Zeit schläft und sich es spart das Ding auf gewissen Webseiten zu suchen, verstanden?

möp mööööp, Grüße